Auf dem Weg zur „Losgröße 1“ werden Zuordnungen zwischen Zeit, Ort und Menge des Materialbedarfs in der Produktion zunehmend dynamisch. Um dennoch eine vollautomatisierte Produktionsversorgung zu ermöglichen, werden die Vorzüge automatisierter eKanban-Lösungen mit der Mobilität von fahrerlosen Transportfahrzeugen kombiniert. Ein solcher Routenzug bewegt sich nach dem „Milkrun“-Konzept vollautomatisch durch die Produktion, um zur richtigen Zeit am richtigen Ort die benötigten Verbrauchsmaterialien bereitzustellen.
Die zunehmende Variantenvielfalt und individuelle Konfiguration von Produkten führt in der Automobilherstellung bereits dazu, dass eine Just-in-Time-Anlieferung von Verbrauchsmaterial nicht mehr ausreicht. Vielmehr muss die Materialbereitstellung auch in der richtigen Reihenfolge passend zum jeweiligen Einzelstück in der Montagesequenz erfolgen. Die mit smarter Sensorik ausgestatteten mobilen Versorgungsfahrzeuge arbeiten als automatisierte Shooter und versorgen die einzelnen Arbeitsplätze mit dem zum Fertigungsauftrag passenden Nachschub.
Zusätzlich zum Einsatz als Line-Runner kann ein FTS auch als mobiles FIFO-Regal direkt an den Montageplätzen eingesetzt werden. Dies ermöglicht den fertigungsbegleitenden Einsatz eines Regals an mehreren Stationen und kann abhängig vom Individualisierungsgrad des jeweiligen Produktes eine zusätzliche Lieferkettenoptimierung bedeuten. Die zuverlässige Integration der Sensordaten ist dabei zentrale Voraussetzung zur effektiven Steuerung der mobilen Materialflüsse.